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Gute wissenschaftliche Praxis

Die Einhaltung der guten wissenschaftlichen Praxis (GWP) sollte das Ziel aller Forschenden sein. Doch was genau versteht man darunter und in welchen Stadien der Forschung ist diese besonders relevant?

Was ist die gute wissenschaftliche Praxis?

Die gute wissenschaftliche Praxis (GWP) beschreibt in erster Linie, wie Forschende mit ihren Daten umgehen sollen. Damit dies den Forschenden erleichtert wird, gibt es die sogenannten Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis der DFG, der sogenannte Kodex. In diesen Leitlinien wird unter anderem festgehalten, dass die veröffentlichten Daten der Forschenden den tatsächlichen Ergebnissen entsprechen müssen und nicht rückwirkend verändert/verfälscht werden dürfen. Es wird außerdem vorausgesetzt, dass auf Publikationen genannte Autor*innen einen entscheidenden Beitrag zur Veröffentlichung beigetragen haben und nicht einfach nur aufgrund einer bestimmten Position im Institut oder anderer Kontakte eine Erwähnung finden. Anhand dieser Beispiele wird bereits bewusst, dass die Einhaltung der guten wissenschaftlichen Praxis im Sinne der Forschenden sein sollte.

In welchen Stadien der Forschung ist die gute wissenschaftliche Praxis relevant?

Hier lässt sich ganz klar sagen: In jedem Stadium! Es ist bereits bei der Planung eines Projektes relevant, dass Forschende sich damit befassen, alles bestmöglich zu dokumentieren und im Nachhinein keine Ergebnisse mehr zu verändern. Außerdem sollten bereits zu Beginn die Aufgabenbereiche jeder beteiligten Person festgelegt werden, sodass im Falle einer Publikation schnell und einfach feststehen sollte, wer maßgeblich an den Ergebnissen beteiligt ist. Natürlich ist, wie in der Forschung allgemein, alles ein dynamischer Prozess und es können Abweichungen vom ursprünglichen Plan stattfinden. Es geht bei der guten wissenschaftlichen Praxis deshalb auch darum, dass allgemeine Verständnis dafür zu verstärken, wie wichtig die Korrektheit von Forschungsergebnissen ist. Auch nach Projektende spielt die gute wissenschaftliche Praxis eine entscheidende Rolle, da die Forschungsdaten (und die dazugehörigen Metadaten) für mindestens zehn Jahre aufbewahrt werden sollen. Dies erhöht die Nachnutzbarkeit der Daten und es soll außerdem eindeutig geregelt sein, wer auf die Daten zugreifen kann und welche Berechtigungen dafür benötigt werden. Auch hier sollten bereits in den vorherigen Stadien die entsprechenden Überlegungen dazu angestoßen werden, wie die weitere Nutzung der Daten garantiert werden kann.

Was sind die Vorteile der Einhaltung der guten wissenschaftlichen Praxis?

  • Erhöhte Glaubwürdigkeit der produzierten (Forschungs-)Ergebnisse und eine kritische Überprüfung dieser.
  • Verantwortlichkeiten innerhalb der Forschungsgruppe werden frühzeitig geklärt.
  • Regeln bezüglich der Autorenschaft bei Publikationen werden eingehalten.
  • Reproduzierbarkeit wird ermöglicht (da Daten nicht verfälscht werden).
  • Nachnutzbarkeit der Forschungsdaten wird durch die zehnjährige Aufbewahrungsfrist gewährleistet.